Montag, 21. Mai 2012

Mit der Ölschaden-Assistance GmbH entsteht ein Netzwerk von Fachbetrieben, die in Zusammenarbeit mit der Assekuranz Ölschäden beseitigen sollen. Die Assekuranz baut durch diese neue Plattform ihr aktives Schadenmanagement weiter aus.


Vorsicht, Öl! Läuft bei einer Fahrzeugpanne oder einem Unfall Öl aus, ist, wie die Schweizer zu sagen pflegen, Obacht geboten. Der Rohstoff Erdöl sorgt nämlich nicht nur für eine spiegelglatte Fahrbahn - sommers wie winters. Ein Unfall mit weiteren Beteiligten ist ebenfalls abzusehen. Um die verunreinigte Fahrbahn fachmännisch zu säubern, wird meist auch die Feuerwehr sowie die Straßenmeisterei hinzugezogen. Der Unfallabschnitt muss abhängig vom Umfang des ausgelaufenen Öls eventuell für einige Stunden teilweise gesperrt werden. Der Verkehr staut sich, bei einer Vollsperrung wird er notgedrungen umgeleitet. Polizei und Feuerwehr, Straßenmeisterei und Abschleppdienst haben in einem solchen Fall also alle Hände voll zu tun. Für die gründliche Fahrbahnreinigung kommt ein speziell für die Ölspurbeseitigung entwickeltes Fahrzeug zum Einsatz. Sobald allerdings Öl in größerem Ausmaße ausläuft und sich dadurch eine Gefahr für Mensch und Umwelt ergibt, wenn beispielsweise Öl ins Erdreich gelangt, wird das THW zu Hilfe gerufen sowie das zuständige Umwelt- und Bauamt informiert. Für den entstandenen Schaden muss die Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung des Verursachers aufkommen (BGH-Urteil vom 20.12.2006)
Die Marktlücke der koordinierten Vermittlung und Abrechnung von Dienstleistungen in der Ölspurbeseitigung hat die am 25. Januar 2012 neu gegründete "Ölschaden-Assistance GmbH" geschlossen. In ihrer Pressemitteilung vom 12. März 2012 erläutert der Geschäftsführer der Ölschaden-Assistance GmbH, Norbert Fischer, die Beweggründe für eine solche Assistance. „Bis dato besteht in der Kommunikation zwischen Ölspurreinigern, Versicherungsunternehmen und Straßenbaulastträgern an manchen Stellen deutlicher Nachholbedarf. Steigende Fallzahlen und streckenweise mangelnde Schadendokumentation sowie schwer nachvollziehbare Rechnungsbeträge führen oft zu monatelangen Bearbeitungszeiten sowie damit verbundenen hohen Verwaltungskosten“, wird Norbert Fischer, Mitbegründer und Gesellschafter der Ölschaden-Assistance GmbH, zitiert. 
Für die Assekuranz ist das Tätigkeitsfeld der Ölschaden-Assistance GmbH ein weiterer Schritt ins aktive Schadenmanagement. Denn die Idee der Ölschaden-Assistance ist simpel: So wie der Versicherungsnehmer im Pannenfall seine Versicherung anruft und diese dann einen Pannen- bzw. Abschleppdienst organisiert, soll analog mit der Ölschaden-Assistance ein bundesweites Netz an speziellen Dienstleistern aufgebaut werden: Eine flotte Flotte zur Bekämpfung ausgelaufenen Öls. Die Dienstleister schließen mit der Ölschaden-Assistance GmbH einen Vertrag, in welchem u.a. die Abrechnungsmodalitäten festgehalten sind. Die auf Ölspurbeseitigung spezialisierten Firmen erhalten so zügig ihr Geld nach einem Auftrag. Die Versicherung freut sich über festgelegte Pauschalen. Eine langwierige Sachbearbeitung mit umfangreichen Schriftverkehr aufgrund von Rechnungskürzungen sollen so der Vergangenheit angehören. Rechtsanwalt- und Gerichtskosten fallen in einem solchen Fall ebenfalls unter den Tisch. Binnen vier bis sechs Wochen soll ein Öl-Schaden zum Abschluss gebracht werden. Informiert z.B. der Versicherungsnehmer vom Schadenort aus seine Versicherung über auslaufendes Öl, kann diese noch vor Eintreffen der Polizei und Feuerwehr ihren auf Ölspurbeseitigung spezialisierten Dienstleister beauftragen.


Norbert Fischer, Mitbegründer und Gesellschafter der Ölschaden-Assistance GmbH (links) und Ernst Harjung, unter anderem Mitinitiator und langjähriger Aufsichtsratsvorsitzender der assistance partner GmbH & Co. KG.
Bild: Ölschaden-Assistance GmbH, Copyright © Press'n'Relations
"Grundlage ist der Aufbau eines in der Startphase offenen, bundesweit flächendeckenden Dienstleisternetzes von geprüften Fachbetrieben der Verkehrsflächenreinigung, die Schadenfälle über eine mit namhaften Spezialisten entwickelte Web-Plattform dokumentieren und abrechnen können", heißt es in der Pressemitteilung der Ölschaden-Assistance. "Die IT-Lösung... wird den Anwender schrittweise durch alle... Eingaben führen, wobei rund 6.000 Prüfungen – zum Beispiel hinsichtlich Geo-, Bild- und Wetterdaten – die Datenplausibilität sicherstellen. Abschließend unterzieht ein Sachbearbeiter der Ölschaden-Assistance die Falldokumentation zusätzlich einer Sichtprüfung." Ein "standardisierter Abrechnungsprozess", geknüpft mit einer "elektronischen Schadenmeldung" sowie einer "transparenten Falldokumentation" an das zuständige Versicherungsunternehmen soll die Schadenregulierung effizient gestalten. Mit der HUK-COBURG und der R+V Versicherung AG, zu deren Verbund auch die KRAVAG-Versicherungen zählen, seien bereits "Kooperationsvereinbarungen" geschlossen worden. Mit weiteren Unternehmen aus der Assekuranz führe man "erfolgversprechende Verhandlungen". Bislang seien "rund 60" Fachfirmen im Netzwerk der Ölschaden-Assistance gelistet. Wie der Pressemitteilung zu entnehmen ist, ist "der Endausbau ist mir zirka 200 geprüften Fachbetrieben geplant".
Neben den vorhandenen Verweisen im Artikel, erhalten Sie auf folgenden zwei Seiten weitergehende Informationen:
• BIOTEC Umweltservices GmbH - Die BIOTEC-Gruppe ist ein Verbund von  Fachbetrieben im Bereich Entsorgung und Verkehrsflächenreinigung. Wie es auf der Website der BIOTEC Umweltservices GmbH heißt, stellt "BIOTEC sein Netz aus Fachbetrieben der ÖSA [Ölschaden-Assistance GmbH] zur Verfügung".
• DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. - Die Organisation setzt sich "intensiv für die Entwicklung einer sicheren und nachhaltigen Wasser- und Abfallwirtschaft ein." (ucy)